Heute machen wir auf den Red Hand Day aufmerksam, der seit über 15 Jahren am 12. Februar als Aktions- und Gedenktag begangen wird. Das Datum wurde gewählt, da am 12. Februar 2002 das Fakultativprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention über die Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten in Kraft trat. Entsprechend geht es beim Red Hand Day um Kindersoldat:innen und die Verurteilung des Einsatzes von Kindern in Kriegen und anderen bewaffneten Auseinandersetzungen. Empfehlenswerte Quellen hierzu sind:
Mit den Aufklärungs- und Mitmach-Aktionen zum Red Hand Day, dem internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldat:innen, soll auf das Thema aufmerksam gemacht werden. Vor allem, damit es politisch behandelt und Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden. Außerdem geht es um die Versorgung von ehemaligen Kindersoldat:innen. Die Aktion gibt es nun schon seit mehr als 15 Jahren, was zeigt, dass es ein harter Kampf ist, für den Ausdauer benötigt wird.
Deshalb lauten auch 2021 noch die „Red Hand Day“-Forderungen:
»Straight 18«: Kein Kind unter 18 Jahren darf in Armeen, bewaffneten Gruppen oder anderen militärischen Verbänden eingesetzt oder geschult werden
Bestrafung der Verantwortlichen
Versorgung, Schutz und politisches Asyl für ehemalige Kindersoldat*innen
Finanzielle Unterstützung von Hilfsprogrammen für Kindersoldat*innen ausbauen
Stopp von Waffenexporten
Förderung von Friedenserziehung
Quelle: RedHandDay.org
Was wurde bisher erreicht?
Auf der oben aufgezeigten Seite, die auf Deutsch, Englisch und Spanisch aufgerufen werden kann, gibt es den Bereich „Was wurde erreicht“. Dort wird darauf hingewiesen, dass z. B. „hunderttausende rote Handabdrücke aus mehr als 50 Ländern“ an den UN-Generalsekretär Ban Ki-moon (von 2007 bis 2016 im Amt) übergeben wurden. Zudem gab es bereits fünf Aktionen im Deutschen Bundestag. Dabei wurden nicht nur rote Handabdrücke an Regierungspolitiker:innen übergeben, sondern diese fertigten selber welche an – um das Handlungsversprechen gegen den Einsatz von Kindersoldat:innen zu untermauern. Dass es immer noch Kinder gibt, die an der Waffe kämpfen müssen, zeigt, dass es noch viel zu tun gibt.
Organisationen und wie man sie unterstützen kann
„Weltweit unterstützen zahlreiche große und kleine Organisationen die Aktion“, heißt es auf der benannten Seite. Neben Unicef, deren Aktionsseite wir oben ebenfalls verlinkt haben, gehören zum Bündnis auch die Kindernothilfe, terre des hommes (verlinkt), Weißes Friedensband, World Vision, DFG-VK, Pax Christi und einige mehr. Um mitzumachen und der Aktion Aufmerksamkeit zu verleihen, wird zum Red Hand Day 2021 dazu aufgerufen, selber rote Handabdrücke zu erstellen (etwa mit Fingerfarbe), diese auf Twitter, Facebook und Instagram zu posten und dabei den Hashtag #RedHandDay zu nutzen. Vor allem Kinder und Jugendliche sind dazu aufgerufen.
Im Herbst 2020 entstand die Idee zur Gründung eines Aktionsbündnisses mit dem Namen „Mensch Pirna“, das sich zum Auftakt seines Bestehens der Erinnerung an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte seitens der Vereinten Nationen annahm. Neben verschiedenen Parteien, Vereinen und Einrichtungen gehören auch Einzelpersonen zur Aktion. Sie übernahmen die Pat:innenschaft für Fußboden-Aufkleber, die an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte erinnerten. Durch die Einschränkungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie konnte keine große Veranstaltung stattfinden, einige Pat:innen weihten dennoch ihre Aufkleber in der Pirnaer Altstadt persönlich ein.
Ein Foto vom 17. Dezember 2020, an dem wir jene Aufkleber platziert haben, bei denen die Pat:innen nicht mitkleben konnten oder für die es keine Pat:innen gab.
Erinnerung an die Menschenrechte
Die erste öffentliche Aktion fand dann am 11. Dezember 2020 mit den Vertreter:innen der christlichen Kirchgemeinden Pirnas statt. Der erste Aufkleber verwies dabei auf Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und stand für die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Es folgten fast täglich Klebe-Aktionen, die mit großem Interesse begleitet wurden. Wir wurden von Passant:innen angesprochen, zur Aktion befragt, aber teilweise auch beschimpft.
„Selbst wenn aufgrund der Bestimmungen zur Pandemieeindämmung keine größeren Veranstaltungen möglich waren, sehe ich die Aktion zur Schaffung von Aufmerksamkeit für die Menschenrechte als Erfolg an“, sagt Johannes Domke (Bündnis 90/Die Grünen) aus dem Team. „Wir kamen mit Pat:innen, Passant:innen sowie mit den die Aktionen begleitenden Polizist:innen ins Gespräch, haben online alles dokumentiert und Fragen beantwortet. Ein guter Auftakt, der nun durch eine starke Zivilgesellschaft, die für die Rechte aller einsteht, übernommen werden kann.“
Ina Richter (Mitglied der NaturFreunde Sachsen, des VVN BdA Sachsen und der Linken) zieht Resümee und schaut auf Zukünftiges: „Unsere Aktion ‚Mensch Pirna‘ hat uns als Aktionsbündnis und alle Mitwirkenden zueinander gebracht. Ich hätte nie erwartet, dass wir so eine Bandbreite an Pat:innen gewinnen können, die wir unter dem Dach der Menschenrechte vereinen. Auch am 10. Dezember 2021 wollen wir mit allen bisherigen Pat:innen und weiteren Vereinen, Initativen und Einzelpersonen an die Verabschiedung der Menschenrechte, in welcher Form auch immer, erinnern. In der Zwischenzeit werden wir das Projekt nicht aus den Augen verlieren, denn es geht darum, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte an jedem Tag und an jedem Ort durch Akteur:innen und Aktionen sichtbar zu machen.“
Sächsischer Flüchtlingsrat:
„Wir müssen weiterhin klar und laut für die grundlegenden Rechte streiten, die allen in dieser Gesellschaft lebenden Menschen zustehen. Dass einige der Aufkleber der Aktion Mensch Pirna zerstört wurden, sollte zur Sorge anregen, denn wir haben eigentlich nur Selbstverständlichkeiten bestärkt.“
„Wir sind froh, dass wir Teil dieses Bündnisses sein konnten und einen Beitrag zur Erinnerung an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte geleistet haben. Auch in Pirna entstehen immer wieder Projekte, die positive Signale senden und sich gegen Diskriminierungen einsetzen. Das macht Mut!“
„Fast zwei Monate lang war der Aufkleber, für den wir Patin standen, in der Pirnaer Innenstadt zu sehen. Als Ort wählten wir den Fußweg vor der Fronfeste, in der ab 1933 Nazi-Gegner*innen inhaftiert waren. Wir sind auch zukünftig bereit, Aktionen zu unterstützen, die sich gegen rechte Ideologien der Ungleichwertigkeit und für die Absicherung der Menschenrechte für alle Menschen einsetzen.“
„Als Helpline Dresden waren wir dankbar für die Gelegenheit, im Zuge der Aktion ‚Mensch Pirna‘ unser Angebot auch im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bekannter zu machen. Die Menschenrechte gelten für alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und ihren sprachlichen Fähigkeiten. Damit auch Menschen mit geringen Deutschkenntnissen in unsicheren oder gefährlichen Situationen Hilfe erhalten, ist die Helpline Dresden rund um die Uhr auf Englisch, Deutsch und Arabisch erreichbar und unterstützt Anrufende bei der Kontaktaufnahme mit Polizei und Rettung sowie in Fragen des alltäglichen Lebens.“
Bereits vor Beginn unserer Aktion war uns klar, dass „Mensch Pirna“ nicht bei allen Zuspruch finden würde. Insbesondere die Hetze rechter Ideolog:innen sorgt seit Jahren für eine Spaltung im gesamten Landkreis. Dabei werden immer wieder die Menschenrechte in Frage gestellt, von Einigen in ihrer Allgemeingültigkeit sogar negiert. Mehrfach gab es auch Angriffe auf unsere Aktion. Bei der größten Attacke wurden in der Nacht vom 19. auf den 20. Dezember 2020 fast zwei Drittel unserer Aufkleber entfernt oder beschädigt. Ein weiterer Angriff erfolgte in der Silvesternacht. Sie wurden natürlich zur Anzeige gebracht und die polizeilichen Ermittlungen sollten laufen.
Artikel 19: Meinungs- und Informationsfreiheit – in die Tonne geworfen.
Aber egal ob große oder kleine Angriffe, wir sehen, dass wir noch viel zu tun haben und das Thema der Menschenrechte weiter auf der Tagesordnung halten wollen und müssen, vor allem auch für die Zusammenführung der Gesellschaft. Dabei ist zu beachten, dass wir aktuell in einer Ausnahmesituation leben. Seit fast einem Jahr verbreitet sich auch in Deutschland das Coronavirus, nicht zuletzt in Sachsen und in unserem Landkreis mit Rekordzahlen von Infizierten. Krisen spalten die Gesellschaft seit jeher. Arbeiten wir gemeinsam darauf hin, dass wir gestärkt aus der aktuellen Krise hervorgehen und aus ihr unsere Lehren für mehr Mitmenschlichkeit und eine solidarische Gemeinschaft ziehen können!
Mensch Pirna mit positivem Fazit
Insgesamt ziehen wir ein positives Fazit. Denn nicht nur haben wir die 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wieder ins Bewusstsein gerückt. Auch führte die Aktion zur Auseinandersetzung und Vernetzung mit Vereinen, Organisationen, Parteien und einzelnen Akteur:innen, die in Pirna, im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie in ganz Sachsen aktiv sind – für Menschenrechte und ein solidarisches Miteinander. Und genau darauf sollte in Zukunft der Fokus liegen: auf der fürs Gemeinwohl agierenden Zivilgesellschaft, die für eine gerechtere Welt einsteht. Denn diese ist möglich! Wir sind deshalb zuversichtlich, dass das Bündnis „Mensch Pirna“ nicht nur einmalig zusammenkam, sondern weitere gemeinsame Aktionen durchführen wird.
Foto vom 17. Dezember 2020. Am VVN-Denkmal haben Vertreter:innen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, von Die Linke und von der SPD ihren Aufkleber platziert.
Wer unsere „Mensch Pirna“–Aktion zu den Menschenrechten bisher verfolgt hat, weiß, wie viele Menschen, Vereine, Parteien und Institutionen als Pat:innen dahinterstecken. Die Pirnaer Stadtgesellschaft inklusive ihres Oberbürgermeisters tritt ein für Gleichheit und Freiheit eines jeden Menschen, für Solidarität, Anspruch auf Rechtsschutz, Asylrecht, Rechtauf Eigentum, Presse- und Versammlungsfreiheit, Recht auf Bildung usw.
„Mensch, Pirna, denk mal!“, möchte man denen zurufen, die jetzt die Aufkleber entfernt, weggeschmissen, zerknüllt haben.
In welchem Zusammenhang diese Tat steht, das wird nun die Polizei klären müssen. Wir haben deswegen heute Strafanzeige erstattet.
Update 21.12.20: Die Sächsische Zeitung hat an dieser Stelle über den Fall berichtet. Update Ende
Bekenntnis zu Menschenrechten statt Solidaritätsverweigerung
Wenn Sie die „Mensch Pirna“-Aktion bisher verfolgt haben, wissen Sie, dass da viel Arbeit und Herz hineingeflossen sind. Das Team hinter der Aktion hat sich mit mehreren Pat:innen getroffen, gemeinsam Menschenrechte-Aufkleber platziert und nicht zuletzt diese Webseite zur Dokumentation des Ganzen zum Laufen gebracht. Auch auf unseren Social-Media-Kanälen kann die um Dialog bemühte „Mensch Pirna“-Aktion verfolgt werden.
Artikel 19: Meinungs- und Informationsfreiheit – in der letzten Nacht in die Tonne geworfen.
Wenn wir uns mit den Pat:innen zum Kleben getroffen haben, dann waren diese Zusammenkünfte – nicht zuletzt ob der Corona-Situation – immer als Kundgebungen angemeldet und von der Polizei begleitet. „Mensch Pirna“ bildet also ein breites Spektrum der Pirnaer Stadtgesellschaft ab. Die Zerstörung und der Diebstahl der Aufkleber ist als Beleidigung dieser breit gefächerten Stadtgesellschaft nicht zu dulden.
Wer zu viel Zeit und kriminelle Energie hat, klebt auch schon mal Bodenaufkleber an Türen.
Der Angriff zeigt: Wir müssen weitermachen
Zweidrittel unserer Bodenaufkleber wurden beschädigt, entfernt oder umgeklebt. Einige wurden in Mülleimer oder blaue Tonnen gestopft, einige wurden einfach auf den Gehweg oder auf Grünflächen geworfen. Bisherige Fälle von entfernten Aufklebern haben wir nicht publik gemacht, um Nachahmer:innen nicht zu ermutigen. Nun ändern wir dazu unseren Standpunkt, vor allem, da mutmaßlich rechtspolitisch orientierte Akteur:innen aus der Stadt dafür verantwortlich sein könnten.
Einer der Menschenrechte-Aufkleber zerknüllt auf dem Fußweg.
Unsere Aktion nimmt durch die Zerstörung keinen Schaden, im Gegenteil: Es zeigt die Wichtigkeit des Einsatzes für Menschenrechte und wird uns weiter zum Handeln ermutigen. Wenn wir also die Menschenrechte verteidigen, verteidigen wir die Rechte ausnahmslos aller Menschen. Dafür steht die Stadtgesellschaft von Pirna.
Auf der Dohnaischen Straße hatten wir einige Aufkleber platziert. So sahen sie heute Morgen aus.
Gemeinsam mit Matthias Piel haben wir heute Vormittag den letzten unserer 30 Aufkleber platziert. Auf der Barbiergasse erinnert nun Artikel 13 der Allgemeinen Menschenrechte an das Recht auf Freizügigkeit und Auswanderungsfreiheit. Nicht von ungefähr kommt, dass Matthias Piel dafür als Pate steht – er ist Bürgerrechtsaktivist und war in der DDR an den Demonstrationen gegen den Unrechtsstaat beteiligt. Unter anderem meldete er die Proteste in Pirna im Jahr 1989 an. Details dazu finden Sie auf der Webseite des Grüne-Stadtverbands Pirna.
Menschenrechte-Aufkleber mit Matthias Piel platziert
Getroffen haben sich Ina und Johannes aus dem „Mensch Pirna“-Team mit dem Paten für Artikel 13. Auch die Polizei war wieder zur Beaufsichtigung der als Kundgebung angemeldeten Zusammenkunft zugegen. Mit dem QR-Code auf dem Bodenaufkleber kommen Sie direkt zum Artikel in unserer Übersicht der Allgemeinen Menschenrechte. Darin heißt es:
Jeder Mensch hat das Recht, sich innerhalb eines Staates frei zu bewegen und den Aufenthaltsort frei zu wählen.
Jeder Mensch hat das Recht, jedes Land, einschließlich des eigenen, zu verlassen und in das eigene Land zurückzukehren.
Die fünfte und letzte „Mensch Pirna“-Kundgebung des Tages fand auf der Schlossstraße statt. Dort haben wir den Menschenrechte-Aufkleber für Artikel 30 platziert. Dieser Artikel, der passenderweise den Abschluss der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte markiert, ist vielleicht etwas erklärungsbedürftig. Deshalb werden wir im Folgenden auf den Inhalt eingehen. Für das Team hinter der Aktion waren weiterhin Ina und Johannes zugegen. Als Vertreterin für den Paten, den AKuBiZ e.V., hat uns Marita unterstützt. Nach diesem Termin konnten wir auch die Polizei von unserer Aufsicht entlassen.
Menschenrechte-Artikel 30: Auslegungsregel
Zu allen Artikeln der Allgemeinen Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 von der UN-Vollversammlung verabschiedet wurden, kommen Sie mit diesem Link. Ganz unten finden Sie Artikel 30, die sogenannte Auslegungsregel. Darin steht folgendes:
Keine Bestimmung dieser Erklärung darf dahin ausgelegt werden, dass sie für einen Staat, eine Gruppe oder eine Person irgendein Recht begründet, eine Tätigkeit auszuüben oder eine Handlung zu begehen, welche die Beseitigung der in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten zum Ziel hat.
Das heißt, dass die Allgemeinen Menschenrechte nicht gegen sich selber eingesetzt werden dürfen. Kein Artikel darf zur Abschwächung oder Negierung eines anderen Artikels genutzt werden. So wird den Menschen in den Staaten, welche die UN-Resolution anerkennen, eine dauerhafte Gültigkeit der Rechte zugesichert.
Ähnlich kann man sich übrigens auch die entsprechende Regelung der Meinungsfreiheit vorstellen. Jene Einstellungen, Meinungen, Aussagen und Aufforderungen, welche die Meinungsfreiheit für andere einschränken oder sie gar beseitigen würden, sind von dem Konzept ausgenommen. Weiter könnte man die Auslegungsregel auch auf die Demokratie ausweiten, welche nicht vermittels Instrumenten, welche sie zulässt, ausgehöhlt und beseitigt werden darf.
Nach den Artikeln 14, 26 und 21 ging es beim vorletzten Termin des Tages um Artikel 3, dem Recht auf Leben und Freiheit. Bei der ebenfalls von der Polizei begutachteten Kundgebung waren unter anderem Britta und Christine vom Laienchor Pir-Moll dabei. Sie haben mit uns den entsprechenden Bodenaufkleber platziert, Fotos gemacht und einen Plausch gehalten.
Artikel 3 „Recht auf Leben und Freiheit“ auf der Schmiedestraße
Geklebt haben wir den Bodenaufkleber zum dritten Artikel der Allgemeinen Menschenrechte auf der Schmiedestraße, auf Höhe der ehemaligen Fronfeste. Der antifaschistische Laienchor Pir-Moll ist Pate dieses Artikels und des Aufklebers und war durch Britta und Christine vor Ort vertreten. Der Ort ist dahingehend symbolisch für die „Mensch Pirna“-Aktion, als dass das Gebäude zwischen 1933 und 1945 den Nazis als Haftanstalt für Gegner des NS-Regimes diente.
Nach Artikel 14 und Artikel 26 haben wir heute beim dritten „Mensch Pirna“-Termin Artikel 21 platziert. Dieser befindet sich nun vor dem VVN-Denkmal an der Grohmannstraße. Von den Pat:innen, den drei Parteien BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Die Linke und SPD, waren jeweils Vertreter:innen vor Ort. Für die Grünen waren dies Bärbel Falke und Jan Hamisch als Sprecherin und Sprecher des Stadtverbands Pirna sowie Dieter Wiebusch als Vorstandsmitglied des Kreisverbandes SOE. Für die Linke war Ina Richter anwesend. Die SPD wurde von Fabian Funke repräsentiert. Ach ja: Johannes Domke gehört auch zu den Grünen.
Artikel 21: Allgemeines und gleiches Wahlrecht
Der Artikel 21 der Allgemeinen Menschenrechte sichert den Menschen in jenen Staaten, welche die UN-Resolution anerkennen, ein demokratisches Wahlverfahren zu. Das heißt, dass jeder Mensch unabhängig von Stand, Einkommen, Geschlecht, Beruf, Hautfarbe oder sonstigen Oberflächlichkeiten genau eine Stimme hat. Diese Wahlstimme ist gleichwertig mit den Stimmen anderer Menschen; ebenfalls unabhängig von deren Eigenschaften. Details zum Inhalt dieses Artikels und zum Inhalt der 29 weiteren Artikel finden Sie hier.
Jan Hamisch, Ina Richter, Fabian Funke, Bärbel Falke, Dieter Wiebusch (v.l.n.r.)
Nachdem wir heute Vormittag schon Artikel 14 geklebt und anschließend weitere Menschenrechte-Bodenaufkleber platziert hatten, ging es zum Nachmittag weiter. Insgesamt vier Kundgebungen haben Ina und Johannes vom „Mensch Pirna“-Team durchgeführt. Der erste fand an der Ecke Jacobäerstraße / Dohnaische Straße statt, gemeinsam mit Steffen Richter. Er war als Vertreter der Heilpädagogik Bonnewitz vor Ort und hat mit uns Artikel 26 aufgeklebt.
Allgemeine Menschenrechte, Artikel 26: Recht auf Bildung
Für diesen Artikel gibt es drei Pat:innen: das Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium Pirna, das Friedrich-Schiller-Gymnasium Pirna und die Heilpädagogik Bonnewitz. Für die letztgenannte Einrichtung war Steffen Richter vor Ort, der mit uns im Rahmen einer angemeldeten und von der Polizei beaufsichtigten Veranstaltung den entsprechenden Aufkleber platziert hat.
Zudem haben wir ihm einen weiteren Aufkleber mitgegeben, ebenfalls für den Artikel 26. Dieser klebt nun in Bonnewitz wie das folgende Foto zeigt. Wir freuen uns, dass damit die Aktion „Mensch Pirna“ auch über die hiesige Altstadt hinaus sichtbar gemacht wird.
Heute Vormittag waren Ina und Johannes von der Aktion „Mensch Pirna“ am Internationalen Begegnungszentrum auf der Langen Straße in Pirna. Dort wurde der Menschenrechte-Aufkleber für Artikel 14 Asylrecht platziert. Als Patin steht dafür die AG Asylsuchende Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Beim Aufkleben geholfen hat uns Mahbat Khalaf. Wie immer bei Pat:innen-Terminen war auch die Polizei zugegen.
Menschenrechte-Aufkleber: Artikel 14 für Asylrecht geklebt
Mit unserer Aktion „Mensch Pirna“ machen wir in der Altstadt auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte aufmerksam. Die UN-Resolution wurde am 10. Dezember 1948 verabschiedet. Wir präsentieren Ihnen die 30 Artikel hier auf der Webseite sowie durch unsere Bodenaufkleber in der diskriminierungssensiblen Variante von Amnesty International. Beim heutigen Termin war Artikel 14 für Asylrecht dran. Beim Kleben geholfen hat uns Frau Mahbat Khalaf.
In dem Artikel, für welchen im Rahmen der noch bis Ende Januar 2021 dauernden Aktion die AG Asylsuchende Sächsische Schweiz-Osterzgebirge als Patin steht, finden Sie folgende Ausführungen:
Jeder Mensch hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.
Dieses Recht kann nicht in Anspruch genommen werden im Falle einer Strafverfolgung, die tatsächlich aufgrund von Verbrechen nichtpolitischer Art oder aufgrund von Handlungen erfolgt, die gegen die Ziele und Grundsätze der Vereinten Nationen verstoßen.
Alle 30 Aufkleber bis Ende der Woche aufgebracht
Nach diesem Termin haben wir weitere Aufkleber platziert; einige mit und einige ohne Pat:innen-Aufschrift. Vor-Ort-Termine mit Pat:innen finden dann heute Nachmittag wieder statt. Morgen Vormittag folgt schließlich der letzte Termin. So wollen wir bis morgen Mittag alle 30 Aufkleber in der Altstadt von Pirna verteilt haben. Vielleicht sind Sie ja auch durch einen solchen auf dieser Webseite gelandet. Dann hoffen wir, dass wir Sie dazu anregen konnten, Ihr Wissen zu den Allgemeinen Menschenrechten aufzufrischen 🙂
Am heutigen Mittwoch, dem 16.12.2020, haben wir drei weitere Menschenrechte-Aufkleber in der Pirnaer Altstadt platziert. Zuerst war Artikel 8 „Anspruch auf Rechtsschutz“ dran, dann folgten Artikel 2 „Verbot der Diskriminierung“ und Artikel 1 „Freiheit, Gleichheit, Solidarität“. Als Paten haben wir den Vorstand vom CSD Pirna e.V. sowie den Oberbürgermeister der Stadt Pirna, Klaus-Peter Hanke, getroffen. Für die Aktion unterwegs waren heute wieder Ina und Johannes.
Artikel 8 – Anspruch auf Rechtsschutz
Bevor es zu den Terminen mit den Paten ging wurde dieser Aufkleber auf der Schössergasse platziert. Als Pate für Artikel 8 steht der Sächsische Flüchtlingsrat e.V. Der Text von Artikel 8 der Allgemeinen Menschenrechte lautet in der Amnesty-International-Version:
Jeder Mensch hat Anspruch auf einen wirksamen Rechtsbehelf bei den zuständigen innerstaatlichen Gerichten gegen Handlungen, durch die die ihm nach der Verfassung oder nach dem Gesetz zustehenden Grundrechte verletzt werden.
Artikel 2 – Verbot der Diskriminierung
Anschließend ging es zum ersten Paten-Termin auf die Lange Straße. Dort findet man nämlich unter anderem den CSD Pirna e.V. Dieser ist Pate für Artikel 2 der Allgemeinen Menschenrechte. Stellvertretend für den Verein, da auflagenbedingt natürlich nicht in Gänze dabei sein konnte, war der Vorstand zugegen. Gemeinsam haben wir den Bodenaufkleber aufgebracht, die Aktion besprochen und Fotos gemacht. Natürlich alles auflagenkonform mit Maske und Abstand.
Artikel 1 – Freiheit, Gleichheit, Solidarität
Der zweite der Termin fand im Zentrum der Altstadt, am Marktplatz, statt. Hier traf die Aktion „Mensch Pirna“ auf den Oberbürgermeister der namensgebenden Stadt. Klaus-Peter Hanke ist Pate für Artikel 1 der Allgemeinen Menschenrechte. Bei dem Treffen haben wir gemeinsam den entsprechenden Bodenaufkleber am Rathaus platziert, über die Aktion und ihren bisherigen Verlauf geplaudert sowie Fotos gemacht. Bei beiden Terminen war auch wieder die Polizei dabei.
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