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Antifaschistischer Laienchor Pir-Moll

Für die Freiheit, für das Leben!“ – heißt für uns, antifaschistisch zu sein.

Mitunter teilen Bekannte anlässlich von Demonstrationen gegen Rassismus, aber auch bei Demonstrationen gegen Nazis und Rechte oder deren Veranstaltungen, uns mit, dass sie lieber nicht teilnehmen möchten, weil es immer nur „gegen“ etwas geht, weil sie lieber bei einer Demo mitlaufen wollen, die „für“ etwas ist. – Aber der Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus, gegen jede Art von Ungleichheitsideologie, gegen rechte Ideologien und Gruppierungen, ist notwendigerweise untrennbar mit der Verteidigung des Rechts auf Leben, Freiheit und Sicherheit eines jeden Menschen verbunden!

Wir nennen uns Antifaschistischer Laienchor Pir-Moll. Viele unserer Lieder erzählen vom Kampf für das Leben und für die gleichen Rechte aller Menschen. Wir singen auch Lieder aus der Zeit des Nationalsozialismus bzw. des Faschismus. Sie sind entstanden im Kampf gegen diese lebensfeindliche, tödliche Realität, in der Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Armut, Religion oder Behinderung das Recht auf Leben verwehrt wurde. Sie wurden entrechtet, gezählt, verraten, zwangsumgesiedelt, inhaftiert, gefoltert, hingerichtet, vernichtet.

Dies geschah in jedem Ort – auch in Pirna. Zum Beispiel liegt in der Schmiedestraße 8 die Fronfeste. Direkt nach der Wahl vom 5. März 1933 wurden Menschen hier eingesperrt und zum Teil ins KZ Hohnstein verschleppt. Einer der ersten Gefangenen der Pirnaer Fronfeste war der jüdische Zahnarzt Max Tabaschnik.

Nach einer Hausdurchsuchung am 6. März 1933 wurde er am Abend des 25.März festgenommen und inhaftiert.
Auch ein Mangel an solidarischen Menschen und an politischen Gegner*innen der Nazis hatte diese Verbrechen möglich gemacht.

Verbunden mit der Hoffnung, Verbrechen gegen die Menschlichkeit damit verhindern zu können, verkündeten die Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.

Doch spätestens seit den 1990er Jahren, den sogenannten #Baseballschlägerjahren, und auch heute, ist es nötig, dass wir täglich Stellung beziehen, widersprechen, eingreifen, dagegenhalten – gegen rechte Ideologien – für die Freiheit, für das Leben.

Wir als Individuen müssen das tun, aber vor allem von unserem Staat erwarten wir, dass er alle nur denkbaren Anstrengungen unternimmt, um dieses Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit aller Menschen zu schützen, auf die sich sein politischer Einfluss erstreckt, sei es auf dem Gebiet der BRD oder an den Grenzen Europas.

Weitere Informationen: www.pir-moll.de