Artikel 4, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: „Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel in allen ihren Formen sind verboten.” – Was verbindet uns (die Amnesty-International-Hochschulgruppe Dresden) mit diesem Artikel?
Die meisten Menschen verbinden Sklaverei mit einem Thema aus dem Geschichtsunterricht. Für Viele ist es unvorstellbar, dass es sie bis heute nicht nur noch gibt, sondern auch, dass wir täglich von ihr profitieren. Von den Näher*innen in Bangladesch bis hin zu den Gefangenen in den Uigurencamps in China – das Bild der Sklaverei mag sich geändert haben, die Aktualität dennoch nicht.
Amnesty International setzt sich unter anderem durch Aufklärungsarbeit mit der modernen Sklaverei auseinander. So wurde beispielsweise 2016 in einem Report die Zwangs- und Kinderarbeit auf indonesischen Palmölplantagen dokumentiert.¹ Dort wird Palmöl für Produkte wie Shampoo, Waschmittel oder Schokoriegel produziert, die auch in Deutschland von bekannten Marken vertrieben werden. Ein aktueller Bericht offenbart weiterhin die Arbeitsbedingungen der Migrant*innen in Katar.² Im Zuge der Fußball-WM, die 2022 dort stattfinden soll, wurden umfassende Reformen des Arbeitsrechts zugesagt, bislang aber nicht umgesetzt. Massive Menschenrechtsverletzungen an Arbeitnehmer*innen sind auch heute noch an der Tagesordnung.
Auch wenn dieses Thema in unserem Alltag auf den ersten Blick nicht präsent zu sein scheint, stoßen wir in unserer Arbeit in der Amnesty-International-Hochschulgruppe Dresden immer wieder darauf. Aktuell beschäftigen sich zwei Untergruppen aus verschiedenen Perspektiven mit Arbeitnehmer*innenrechten: Die Untergruppe Wirtschaft und Menschenrechte klärt unter anderem über die Auswirkungen von Fast Fashion auf. Die Untergruppe Sport informiert zu Hintergründen und Menschenrechtsverletzungen bei sportlichen Großereignissen und bietet dazu bei regionalen Sportveranstaltungen Infostände an. Arbeitnehmer*innenrechte sind außerdem eng verbunden mit Frauen*rechten, dem Thema Flucht und Asyl und vielen anderen, denen wir in unserer Arbeit für die Menschenrechte begegnen.
Wer sich über unsere Gruppe informieren möchte, kann das auf www.amnesty-hochschulgruppe-dresden.de tun, oder uns bei twitter (@AmnestyDresden) oder instagram (@amnesty_hsg_dresden) folgen.
Bis zum 23.12.2020 besteht außerdem die Möglichkeit, sich gemeinsam mit Hunderttausenden anderen für die Menschenrechte einzusetzen – beim diesjährigen Briefmarathon. Weitere Informationen: www.briefmarathon.de
¹: https://www.amnesty.de/2016/11/30/globale-konzerne-profitieren-von-kinderarbeit-auf-palmoel-plantagen
²: https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/katar-katar-muss-endlich-die-ausbeutung-von-arbeiterinnen-und-arbeitern